Diese Frage stellt sich vielen Bauherren in den letzten Jahren immer häufiger. Ein Grund ist, das moderne, energieeffiziente Heizsysteme mit niedrigen Wasser-Temperaturen arbeiten und Flächenheizungen wie die Wand- oder Fußbodenheizung hierfür geradezu prädestiniert sind.
Die Kombination von Holzbodenbelägen und Fußbodenheizung ist aber nicht unproblematisch! Das liegt vor allem an den spezifischen Eigenschaften vom Holz:
1. Holz und Holzwerkstoffe sind schlechte Wärmeleiter - d.h. sie haben einen hohen Wärmedurchlasswiderstand (siehe folgende Aufstellung; je kleiner der Wert desto besser).
Wärmedurchlasswiderstand im Vergleich:
8 mm massiv Mosaikparkett: ca. 0,04 m²K/W
16 mm massiv Stabparkett: ca. 0,09 m²K/W
15 mm Fertigparkett: ca. 0,130 m²K/W
8 mm Teppichboden: ca. 0,100 m²K/W
8 mm Fliesen: ca. 0,006 m²K/W
Das bedeutet, mit zunehmender Holzparkettstärke wird die Fußbodenheizung träger und damit besonders in der Übergangszeit unkomfortabler. Die Wirtschaftlichkeit leidet, da die Heizungssteuerung i.d.R. über Raumtemperaturfühler erfolgt und ein Teil der erzeugten Heizenergie in Estrich und Betondecke quasi nutzlos verpufft.
2. Holz ist ein hygroskopischer Werkstoff - d.h. es wird Feuchtigkeit aus der Raumluft aufgenommen und auch wieder dahin abgegeben (Holzausgleichsfeuchte). Damit einher geht ein Quellen (Feuchteaufnahme) und Schwinden (Feuchteabgabe) der Holzelemente, auch als Quell- und Schwindverhalten bezeichnet. Dieses Verhalten führt in der Heizperiode (trockene Heiz-/Winterluft) zur Fugenbildung. Anders kann es unter Einwirkung extremer Feuchtigkeit auch zu Aufwerfungen kommen.
Allerdings haben Holzarten sehr unterschiedlich ausgeprägte Quell-und Schwindverhalten: so reagieren Eiche, Esche oder europ. Ahorn sehr träge und in geringerem Umfang auf Feuchteeinflüsse, während z.B. Buche oder kanad. Ahorn dies sehr schnell und ausgeprägt tun.
Für das sichtbare Ausmaß der Fugenbildung spielt natürlich besonders die Breite der Holzelemente eine Rolle. Bei breiten Holzdielen wird im Winter die Fugenbildung deutlicher auftreten als z.B. beim kleinformatigen Mosaik-Holzparkett.
Gleich ob Massiv- oder Fertigparkett ist die vollflächige Verklebung dringend angeraten - nur so ist ein relativ optimaler Wärmedurchgang und eine relative Minimierung des Quell- und Schwindmaßes zu erzielen.